Nachlese: Vereinsdialog in Walddrehna

„Wir haben uns vor diesem Abend viele Gedanken gemacht“, so die Worte des Vorsitzenden Ralf Kutz, mit denen er die Vorstellung seines Vereins im Süden Brandenburgs vor den Gästen aus Fußballkreis und -Verband abschloss. Es war fast wieder ein Jahr her, dass sich der SV Walddrehna 72 beim FLB um einen Vereinsdialog beworben hatte, nun war es endlich soweit: Am 10. November traf man sich in der Gaststätte des Vereins in der Gemeinde Heideblick. Lukas Schulze, Mitarbeiter Entwicklung Amateurfußball im FLB, hatte den Termin entsprechend 3G-Regeln vorbereitet.  

Wie weitläufig und gepflegt das Sportgelände ist, das konnten die Ortsunkundigen nur erahnen, aber einen guten ersten Eindruck verschaffte der Imagefilm des SV, der erst im September veröffentlicht wurde. 

„Bock auf Fußball und auf den SVW“ – das wird glaubhaft nach außen getragen, ebenso das große „Wir-Gefühl“. Davon und von den Dingen, die im Film nicht angesprochen wurden, erfuhren die Gäste am Abend. 150 Mitglieder, organisiert in sieben Mannschaften und einer Frauensportgruppe, teilen sich zwei Kabinen. Die sind untrüglich in die Jahre gekommen und entsprechen den heutigen Anforderungen nicht mehr - drei Duschen für 40 Männer! Also hat der Verein einen Antrag über das Förderprogramm „Goldener Plan“ gestellt. Bis zum Vor-Ort-Termin sei man gekommen, dann die Ablehnung …, berichtete ein enttäuschter Ralf Kutz gegenüber FLB-Präsident Jens Kaden, der gemeinsam mit Schatzmeister Sebastian Schulz und Geschäftsführerin Anne Engel den Verband vertrat und ein offenes Ohr für die Probleme hatte. Im konkreten Fall hatte Jens Runge, Stellvertretender Kreisvorsitzender Südbrandenburg, einen möglichen Lösungsansatz parat: „Denkt überregional, teilweise öffnen sich andere Fördertöpfe.“  Er weiß, dass der Verein sportliche Heimat für geflüchtete Erwachsene und Kinder ist und an deren Integration im Ort einen maßgeblichen Anteil hat. 

Wie machen wir unseren Verein interessant und attraktiv? Wie können wir Ehrenamtliche halten und binden? Wie können wir ein zusätzliches Spielangebot für unsere Kindermannschaften initiieren? Auch die Stichworte „Bundesfreiwilligendienst, FSJ, Schiedsrichtergewinnung und Trainerausbildung“ fielen … die acht Vereinsvertreter hatten viele Fragen: Ralf Kutz und „sein“ Vorstand mit Stellvertreter Stefan Deutschmann, Kassenwart Frank Rietzke, Jugendkoordinator Carsten Peters sowie Schriftführer Marcus Klinkmüller wurden verstärkt durch zwei Jugend- und den Männertrainer.  

Zu vielen angesprochenen Themen, die in anderen Vereinen ebenfalls an der Tagesordnung sind, konnten die Kreisvertreter um ihren Vorsitzenden Mario Schicketanz Vorschläge und Antworten darlegen. Die eigenen Erfahrungen aus dem Vereinsleben von Ines Köhler, Kassenwärtin, Andreas Dommasch, Vorsitzender des Kreis-Sportgerichts, und Benjamin Kaiser, 2. Kreisvorsitzender, trugen ebenfalls zum Gelingen eines guten Dialogs auf Augenhöhe bei.

Auch wenn die vielfältigen Themen nur angerissen werden konnten, FLB-Präsident Jens Kaden war mit dem Termin zufrieden: „Wir freuen uns, dass Ihr dieses Angebot nutzt.“ Denn so wisse man, was Vereine beschäftigt, man könne nach Lösungen suchen oder aber Probleme „mitnehmen“. swk